Seit 2001 vermittelt die kostenlose Flirtseite Finya Singles miteinander. Seit der Gründung hat sich einiges verändert – nicht nur das die Mitgliederzahl mittlerweile auf 1,2 Millionen angestiegen ist, auch einige Funktionen kamen hinzu. Dennoch ist das komplette Angebot der Singlebörse vollkommen kostenfrei nutzbar. Finya finanziert sich über Werbeeinblendungen. Was dies für die Privatsphäre und Sicherheit bedeutet, zeigen wir in unserem Test.
Unsere Erfahrungen mit dem Portal waren insgesamt recht gut. Allerdings muss man sich bewusstmachen, dass die Kommunikation hier nicht so zielgerichtet wie bei anderen Partnerbörsen ist. Einige User wollen einfach nur ihren „Marktwert“ prüfen. Außerdem haben wir immer wieder Fakes gefunden, die unsere Tester auf andere kostenpflichtige Singleseiten locken wollten, wobei jedoch ein Großteil dieser Nachrichten durch einen guten Spamfilter aufgenommen wurden. Es zeigt sich in unserem Testbericht ein eher gemischtes Bild. Wir können die Singlebörse dennoch für Einsteiger empfehlen, da die grundlegenden Funktionen anderer Flirtseiten vorhanden sind und durch die kostenlose Nutzung das Thema Online-Dating zunächst ausprobiert werden kann.
Männer in der Überzahl – die Mitgliederstruktur
Ein großes Manko ist bei Finya die Geschlechterverteilung. Frauen sind eindeutig in der Unterzahl mit knapp 40 %. An dieser Stelle müssen wir einfach gestehen, dass die Damen von einer Flut an Nachrichten überrannt werden, während die Männer möglichst viele Mitteilungen nach einem Standardschema verschicken. In diesem Bereich sehen wir noch deutlichen Nachbesserungsbedarf, da so das Flirten sich doch als relativ schwierig darstellt und selbst individuelle Anfragen spät oder teilweise gar nicht beantwortet werden. Wir würden uns an dieser Stelle eine bessere Auswahl der Nutzer wünschen, wie es bei ElitePartner der Fall ist.
In Bezug auf die Altersverteilung ist keine große Kritik angebracht. Zwar stellen die 24- bis 35-Jährigen den Löwenanteil dar, aber mit 28 % sind sie nur knapp vor der Gruppe zwischen 35 und 44 Jahren mit 25 %. Die älteren Generationen halten sich die Waage – so sind haben Nutzer zwischen 45 und 54 sowie über 55 Jahren mit jeweils 15 % an der gesamten Mitgliederzahl beteiligt. Die Jugend unter 24 Jahren kommt immerhin auf 17 %. Dies zeugt von einem breitgemischten Publikum.
Mit immerhin mehr als 1,2 Millionen Profilen, ist Finya immerhin die größte kostenlose Singlebörse auf den deutschen Markt – gemessen an dieser Zahl sollte es eigentlich eine hohe Erfolgsquote geben. Unsere Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich das Kennenlernen manchmal recht schwierig gestaltet. Viele Frauen antworten nicht und einige der Männer schreiben äußerst flache Texte, sodass es eigentlich kein Wunder ist, warum die Damen in der Unterzahl sind. Durch die kostenfreie Nutzung wird zwar eine viel größere Zielgruppe angesprochen, aber leider führt es auch zu weniger zielgerichteten Anmeldungen. Die meisten wollen nur schauen, was auf der Webseite los ist. An dieser Stelle gibt es weitaus bessere Singlebörsen im Vergleich die mit höhere Erfolgsquoten aufwarten können.
Eigene Suche mit hilfreichen Filtern – das Angebot der Partnervermittlung
Ein Matching-Verfahren wie bei den bekannten Partnervermittlungen gibt es nicht. Allerdings kann man sehr einfach das Profil zur PARSHIP umziehen lassen. Mit der Webseite besteht eine Kooperation, sodass User, die Gefallen am Online-Dating gefunden haben, von den höheren Erfolgschancen des Marktführers in diesem Bereich profitieren. Die Kosten müssen jedoch auch übernommen werden.
Zur Partnersuche stehen verschiedene Suchoptionen bereit. Neben dem Geschlecht kann man auch das Alter, den Wohnort und einen Umkreis auswählen. Wenn man auf den Textlink „Weitere Kriterien“ klickt, klappt sich ein zusätzliches Menü aus. Hier kann neben der Augenfarbe, die Figur, Haarlänge, Größe oder auch der Bildungsstand gewählt werden. Das Finden eines bestimmten Pseudonyms ist ebenso möglich, da ein Feld zur Eingabe des Namens vorhanden ist.
Je nach Region solltest du die verschiedenen Funktionen nutzen. Vor allem in Großstädten gibt es viele User. Wenn du also nach Singles aus Berlin, Hamburg, Frankfurt oder München suchst, solltest du Einschränkungen verwenden. Dabei kann man schon gute Ergebnisse erzielen, wenn man nur nach Usern mit Bild filtert. Vor allem in ländlichen Regionen bedarf es dieser aufwendigen Suche jedoch nicht. Hier sind nicht so viele Mitglieder vorhanden, sodass man eigentlich nur Geschlecht und Alter eintragen muss. Wenn man die Filter geschickt nutzt, sollte man relativ schnell geeignete Flirtkandidaten finden.
Kommunikationsfunktionen im Detail
Mittlerweile gibt es mehr Möglichkeiten zum Zusammenkommen als nur einfache Mails. In unserem Test haben wir festgestellt, dass ein Chat und auch eine Anstupsfunktion vorhanden sind. Die Erfahrungen damit, wollen wir im Folgenden vorstellen.
- Private Nachrichten: Mit den Mitteilungen kann man immer noch am besten den Erstkontakt herstellen. Wenn man sie kreativ formuliert und auch ein wenig Humor oder Ironie mit hineinbringt, sollte es viele Antworten geben. Wobei die Männer nicht enttäuscht sein sollten, wenn jemand nicht zurückschreibt. Es gibt einfach zu viele männliche User, da kommen die Frauen nicht immer hinterher. In unserem Testbericht kamen wir auch nur auf eine Antwortquote von 70 %.
- Chat: Wenn man den Traumpartner vor dem Date besser kennenlernen möchte, bietet sich der Chat an. Durch das Schreiben in Echtzeit kannst du viel besser sehen, ob die Chemie wirklich stimmt. Hier gibt es keine große Bedenkzeit, sodass man sich nicht hinter großen Formulierungen verstecken kann.
- Matching: Neben dem Symbol für den Chat im Profil eines Nutzers, befindet sich ein Herz. Wenn du dieses drückst, bekommt dein Gegenüber eine Nachricht. Es ist das gleiche Ergebnis, wie wenn du das Herz beim Dating-Spiel drückst. Wenn du Glück hast und der andere die Initiative ergreifen will, kommt ein Gespräch zustande. Allerdings war dies bei uns in eher seltenen Fällen so.
Insgesamt gibt es folglich sehr viele Funktionen, dennoch kann es beim Flirten einige Probleme geben. Vor allem die langen Antwortzeiten machen ein Kennenlernen recht schwer. Die hängt aber nicht mit den Kontaktoptionen als vielmehr mit dem unausgewogenen Geschlechterverhältnis zusammen. Von unserer Seite gibt es für das Angebot folglich keine Abzüge.
Sicherheit geht vor – Fake-Schutz
Im Bereich der Sicherheitsmaßnahmen wird bereits einiges unternommen, damit sogenannte Fakes zuverlässig abgehalten werden. Dabei handelt es sich um Nutzer mit falschen Absichten, die andere User auf kostenpflichtige Singleseiten locken oder durch eine emotionale Abhängigkeit sogar Geld bekommen wollen. In unserem Test haben wir folglich auch geprüft, was das Portal dagegen unternimmt. Nach der Profilerstellung werden zumindest die Bilder durch einen Mitarbeiter geprüft. Dabei werden dann offensichtliche Fakes zuverlässig aussortiert. Gegen das Spamming von Postfächern gibt es relativ gute Filter, sodass viele der Lock-Mails gar nicht erst in das eigentliche Postfach gelangen. Das Unternehmen versucht folglich gegen „Schummler“ vorzugehen.
Trotzdem tragen die Mitglieder der Community die Hauptverantwortung. Sie können Nutzer mit unseriösen Angeboten blockieren oder melden. Wenn sich ein Verdacht erhärtet, handelt der Kundenservice relativ schnell. In dieser Hinsicht ist Kritik nur im geringen Umfang angebracht. Wir würden uns wünschen, dass es auch die Möglichkeit eines Echtheitschecks gibt, sodass durch ein Siegel zweifelsfrei dargestellt wird, dass ein Single echt ist. Viele andere Flirtseiten bieten diese Funktion an.
Die Gebühren von Finya – wirklich keine Kosten oder Preise?
Fast alle Kontaktbörsen werben mit einer kostenlosen Anmeldung. Doch in der Regel fallen für die Benutzung dann doch Gebühren an. Dieses Portal geht an der Stelle einen anderen Weg und finanziert sich komplett über Einnahmen von Werbeeinblendungen. Daher sind die Profilerstellung, das Suchen von anderen Usern und das Schreiben von Nachrichten oder Chatten komplett gratis möglich. Die Kehrseite der Medaille ist jedoch, dass mehr als 5 Werbebanner auf einer Page angetroffen werden. Teilweise blinken sie schon recht aggressiv, sodass es den Flirtspaß ein wenig trübt. Da aber keinerlei Premium-Mitgliedschaften vorhanden und auch nicht geplant sind, ist dies ein zu verschmerzendes Element, wenn man das Online-Dating zunächst nur ausprobieren möchte.
Unsere Erfahrung mit der Flirt-App
Anhand von Dating-Apps wie Tinder oder LOVOO merkt man, dass das Kennenlernen von unterwegs via Smartphone immer beliebter wird. Dabei wird von der Plattform keine native Anwendung für das Handy angeboten. Dies hat zum Vorteil, dass ein Download entfällt und man sich keine Gedanken um die Kompatibilität machen muss.
Durch eine Web-App kannst du einfach Flirten, indem du die Homepage über den Browser deines Smartphones aufrufst. Egal ob iPhone, Blackberry, Windows Phone oder Android-Smartphone: Die Darstellung des Displays sollte sich automatisch dem kleineren Bildschirm anpassen. Aus unserer Sicht handelt es sich dabei um eine gute und gelungene Alternative zur nativen Software. Man bekommt den gleichen Funktionsumfang wie auf der Desktop-Version. Sicherlich bieten andere Flirtseiten mit den Download-Applikationen deutlich mehr Funktionen wie Push-Nachrichten. Aber wenn man sich den Markt der kostenlosen Singlebörsen anschaut, wird man feststellen, dass nicht viele eine mobil optimierte Homepage vorweisen können.
In unserem Erfahrungsbericht bewerten wir das Vorhandensein als äußerst positiv, auch wenn manchmal die Ladezeiten etwas länger sind durch die Werbeeinblendungen. Für einen komplett kostenlosen Service ist die Umsetzung jedoch relativ gut.
Privatsphäre und Kundenfreundlichkeit
Zunächst können wir die Plattform loben: Von der technischen Seite gibt es keine großen Sicherheitsrisiken. Die Profile werden über Suchmaschinen nicht gefunden. Demnach werden Verwandte und Freunde nicht unbedingt mitbekommen, ob du Online-Dating betreibst. Vielleicht wären SSL-Verbindungen hilfreich, aber eigentlich sind sie kaum notwendig, da man keine persönlichen Informationen wie Bankdaten eingeben muss. Aber besonders was den Datenschutz angeht, gibt es doch einige Bedenken.
Durch die kostenlose Nutzung kommt es vor allem auf die richtigen Werbeeinblendungen an. Darüber finanziert sich schließlich das Portal. Zu diesem Zwecke können persönliche Informationen an Dritte weitergegeben werden. Du solltest dir bewusstmachen, dass bei fast allen kostenlosen Singlebörsen die Mitglieder und vor allem deren Informationen, die man bekommt, zu einer Ware werden. Dies ist eine übliche Praxis unter den Flirtseiten. In diesem Falle gibt es jedoch eine umfangreiche Datenschutzerklärung, die genau definiert, wie weit das Unternehmen dabei geht.
In Bezug auf den Kundensupport solltest du nicht mit dem gleichen Umfang rechnen, wie bei anderen Kontaktbörsen. Falls es Probleme gibt, steht lediglich eine E-Mail-Adresse bereit: kontakt@finya.de. Die Nutzung des Kontaktformulars ist ebenfalls möglich. In beiden Fällen kann die Antwort bis zu einem halben Tag auf sich warten lassen.
Das Layout zum Kennenlernen
Das Design ist relativ schlicht in Weiß und Blau gehalten. Die meisten Schaltflächen heben sich als blauer Textlink klar vom Hintergrund ab. Dennoch dominieren vor allen die Werbeeinblendungen die gesamte Erscheinung. Wir haben 5 Einblendungen und mehr gezählt. Selbst für eine kostenlose Partnerbörse ist dies schon recht aggressiv. Aber das ist der Preis, den man für die gratis Nutzung zahlen muss.
Die Navigation wird durch ein klar strukturiertes Menü gewährleistet. Neben der Startseite kann man schnell zur Galerie, dem Matching-Spiel, dem Foto-Voting, der Merkliste oder den Nachrichten gelangen. Zum Ausloggen findet sich auch das entsprechende Symbol oben rechts. In diesem Bereich haben wir folglich nur wenig zu kritisieren und können fast die volle Punktzahl geben.
Fazit unseres Testberichts
Unsere Bewertung der Flirtseite fällt eher durchmischt aus. Sicherlich sind die Funktionen sehr gut und man kann auch neue Freunde über die Plattform finden. Aber letztlich braucht die Suche nach dem Traumpartner oder Seelenverwandten doch seine Zeit. Dies ist dem Prinzip selbst geschuldet: Viele Nutzer möchten einfach nur sehen, was dort so los ist. Daher empfehlen wir den Anbieter zum Einstieg in den Online-Dating Bereich. Wenn du aber wirklich ernsthafte Absichten hast, solltest du lieber PARSHIP oder LoveScout24 ausprobieren, da die Erfolgsaussichten deutlich besser sind.