lablue im Test & Vergleich: kostenlose Singlebörse oder doch nur Abzocke?

2002 wurde die Flirtseite lablue gegründet. Mittlerweile erfreut sich eines relativ großen Publikums von 500.000 Mitgliedern. Dabei unterscheidet sich das Angebot teilweise deutlich von anderen Partnersuchen im Internet. Zunächst können alle Funktionen im gewissen Umfang komplett kostenfrei genutzt werden. Außerdem stehen neben den einfachen Nachrichten auch private Chats zur Verfügung. Das Angebot ist folglich groß und lädt zum Flirten und Kennenlernen ein.

Im Gegensatz zu den anderen Singlebörsen im Vergleich muss man jedoch sagen, dass vor allem das Layout seine Schwächen hat. Jüngere Nutzer werden die Webseite eher meiden, da sie scheinbar noch aus dem vorherigen Jahrzehnten stammt. Diese schlichte und übersichtliche Optik richtet sich an eine bestimmte Zielgruppe und so ist es nicht verwunderlich, dass die Generation Ü30 besonders angesprochen wird und sich dort auch wohlfühlt.

In unserem Test waren wir vom Funktionsumfang und den geringen Kosten überrascht, aber durch einige Probleme bei der Sicherheit und Privatsphäre mussten wir unsere Bewertung nach unten korrigieren, auch wenn man hier durchaus gute Erfahrungen bei der Partnersuche machen kann. Um sich ausführlicher zu informieren findet man hier lablue Erfahrungen.

Ein erfahrenes Publikum – die Mitgliederstruktur

In unserem Test hat sich gezeigt, dass die Geschlechterverteilung relativ ausgeglichen ist. Frauen sind mit 47 % lediglich leicht in der Unterzahl. Dennoch haben wir festgestellt, dass die Damen relativ viele Nachrichten und Chatanfragen bekommen. Auf jeden Fall scheinen die Herren der Schöpfung viel aktiver auf der Website unterwegs zu sein. Unsere Erfahrungen waren diesbezüglich recht unterschiedlich. Unsere weiblichen Probanden im Test haben auch anfangs einige Chatanfragen von unbekannten Mitgliedern erhalten. Die meisten Frauen schreckt diese eher aufdringliche Art der Begrüßung eher ab. Wenn man jedoch seinen Flirt-Weg findet und auf die Benachrichtigungen der Profilbesucher nicht weiter eingeht, sollte es auch bei den Damen keine großen Schwierigkeiten beim Kennenlernen geben.

Im Bereich der Altersverteilung zeigt sich ein deutliches Übergewicht bei der Generation 35plus. Die 35- bis 44-Jährigen stellen dabei die größte Gruppe mit 35 % dar. Dem schließen sich die Nutzer im Alter von 45 bis 54 Jahren mit 20 % an. Mitglieder, die älter als 55 Jahre sind, kommen immerhin noch auf einen Anteil von 17 %. Die jüngeren Generationen von 18 bis 24 oder 24 bis 35 Jahren sind dagegen deutlich in der Unterzahl mit 12 beziehungsweise 16 %. Folglich können wir die Flirtseite nur für erfahrene Singles empfehlen, die noch einmal das Spaß am Kennenlernen verspüren wollen.

Die Atmosphäre ist dabei trotz allem sehr aufgeschlossen und locker. Ein klares „Nein“ verstehen die meisten Nutzer, sodass man eigentlich nur wissen muss, wie weit man gehen möchte. Falls dennoch jemand zu aufdringlich wird, gibt es Schaltflächen zum Melden und Blockieren von anderen Usern. Auch wenn wir während des Erfahrungsberichts keinen Gebrauch von diesen Funktionen machen mussten, fanden wir das Vorhandensein doch als Erleichterung. Es zeigt, dass Sicherheitsmaßnahmen auf dieser Plattform einen hohen Stellenwert einnehmen.

Umfangreiche Suchfunktionen – das Angebot der Partnervermittlung

Bei lablue gibt es anders als bei den bekannteren Singlebörsen im Vergleich keinen Matching-Algorithmus oder einen Persönlichkeitstest – du die Suche hast du dein Glück selbst in der Hand und kannst durch eine geschickte Wahl an Filtern deinen Traumpartner finden. Dabei kannst du zunächst zwischen drei Kategorien auswählen: Standard, erweiterte und Pseudonym Suche.

Bei der ersten Möglichkeit kann lediglich das Geschlecht und das Alter eingeschränkt werden. Hier bekommt man eine relativ umfangreiche Auswahl an Flirtkandidaten und kann sehr schnell mit dem Anschreiben beginnen. In der letzten Variante gibt es lediglich ein Textfeld zur Eingabe des Spitznamens. Somit handelt es sich um eine Option für das Finden eines speziellen Users, den man sich vielleicht bei einer Suche gemerkt hat.

Wenn du genauere Vorstellungen von deinem Traumpartner hast, solltest du die erweiterte Suche benutzen. Hier stehen Filter für die Körpergröße, Haarfarbe, den Rauchgewohnheiten, den Bildungsstand, der Lebenssituation und dem Kinderwunsch zur Verfügung. Außerdem kann man die Absichten bei der Suche eingrenzen:

  • Mail-Freundschaft
  • Sport- und Freizeitpartner
  • Beziehung
  • Abenteuer

Durch die Funktionen lässt sich unkompliziert eine recht große Auswahl an Flirtkandidaten finden. In diesem Bereich steht die kostenlose Singlebörse den größeren Flirtseiten wie LoveScout24 in nichts nach.

Kontaktfunktionen im Detail

Heutzutage reicht bei den Singleseiten ein einfaches Nachrichtensystem zum Kennenlernen nicht mehr aus. Die meisten Mitglieder wollen unkomplizierte Optionen, die das Zusammenkommen erleichtern. Daher findet man hier ebenso eine Anstupsfunktion und den Chat.

  • Private Mitteilungen: Die Mail stellt immer noch die beste Variante für den Erstkontakt dar. Wenn du die Nachricht möglichst kreativ formulierst, sollte es keine Probleme geben und Rückantworten werden bestimmt folgen. Standardmitteilungen sollten vermieden werden. Zum Schutz gegen Fakes wird es registriert, wenn du gleiche Mails verschickst. Teilweise werden Mitglieder sogar aus diesem Grund gesperrt und bei wiederholten Vergehen gelöscht.
  • Chat: Zum besseren Kennenlernen vor der ersten realen Begegnung dient normalerweise der Chat. Komischerweise nutzen einige Herren ihn auch, um einen Erstkontakt herzustellen. Wir empfehlen den Versuch zu unterlassen, da die meisten User sowieso ablehnen. So spart man sich das Erhalten einiger Körbe.
  • Kennenlernen: Ein wenig versteckt wurde die Anstupsfunktion rechts neben den Button „Favoriten“ gesetzt. Wenn du auf die Schaltfläche „Kennenlernen“ klickst, bekommt dein Gegenüber eine Benachrichtigung. Dort wird beschrieben, dass Nutzer XY gerne mehr über dich erfahren würde. Der Gegenüber hat dann die Möglichkeit, die Initiative zu ergreifen, wenn ihm das Profil gefällt. Ein Versuch ist es sicherlich wert, aber wir hatten lediglich in 30 % der Fälle Erfolg. Gemessen am geringen Aufwand dennoch recht gut.

Zwar sind die Kommunikationsmittel zwar vom Design her etwas veraltet, aber letztlich bietet die Kontaktbörse alles, was man für einen erfolgreichen Flirt benötigt und was das Zusammenkommen vereinfacht. In dieser Kategorie gibt es folglich keine Kritik von uns.

Schutz vor Fakes

Immer wieder liest man im Bereich des Online-Datings von sogenannten Fakes – also User mit falschen Absichten, die Mitglieder auf andere Flirtseiten locken wollen, oder gar Nutzer durch eine emotionale Abhängigkeit um Geld betrügen. Gegen solche „Schummler“ hat lablue mittlerweile einige Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Alle Texte und Fotos werden händisch von Mitarbeitern geprüft. Dabei hat man auch Urheberrechte im Auge, sodass Beschreibungen in Gedichtform nicht zugelassen werden, auch wenn es sich um eigene Formulierungen handelt.

Außerdem können Basis-Mitglieder nur eine bestimmte Anzahl an Nachrichten pro Tag schicken. Durch die zusätzliche Erkennung von Standard-Mails wird das Spamming von anderen Usern zuverlässig unterbunden und Fakes haben nur wenige Möglichkeiten. Des Weiteren sind die Nutzer selbst gefragt. Bei unseriösen Angeboten können sie nämlich andere Singles melden oder sperren. Wenn der Verdacht sich für die Mitarbeiter erhärtet erfolgt eine Löschung des Profils unverzüglich. Allerdings besteht vorher noch die Option der Überprüfung durch einen Echtheitscheck. Diesen können natürlich alle Mitglieder auch freiwillig durchführen.

Die Gebühren von lablue – alle Kosten und Preise

Im Gegensatz zu vielen anderen Partnerbörsen im Vergleich können hier wirklich alle Funktionen kostenlos genutzt werden. Zwar gibt es gewisse Kontingente bei der Gratis-Mitgliedschaft, aber für ein paar Flirts am Tag reicht es bereits aus. Zur unserer Überraschung war auch der Chat, ohne zusätzliche Aufpreise zu verwenden.
Dennoch gibt es einen Premium-Account, der dich von der Werbung befreit und die ein größeres Postfach einräumt. Außerdem können mehr User auf die Favoriten- und Ignorier-Liste. Veränderungen im Profil wie Texte und Fotos werden bevorzugt behandelt und deutlich schneller freigeschaltet. Für den ganzen Flirtspaß ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft demnach unverzichtbar. Wir haben folgende Angebote gefunden:

  • Monats-Vertrag: 8,00 Euro pro Monat
  • Vierteljahres-Vertrag: 6,33 Euro pro Monat
  • Halbjahres-Vertrag: 4,83 Euro pro Monat
  • Jahres-Vertrag: 3,25 Euro pro Monat

Die Kosten müssen dabei als Einmalzahlung beglichen werden. Im Vergleich zu anderen Partnervermittlungen befinden sich die Gebühren im unteren Segment, daher sollte man es sich einmal überlegen. Du musst keine Unsummen ausgeben und die Bezahlung ist via Überweisung oder PayPal relativ einfach möglich.

Unsere Erfahrung mit der lablue-App

Auch wenn das Flirten von unterwegs immer bedeutsamer wird, ist die Flirtseite in diesem Bereich noch nicht aktiv. So findet sich weder eine native noch eine Web-App. Wenn du die Homepage über den Browser deines Smartphones aufrufst, siehst du die ganz normale Desktop-Version. Anpassungen beim Design in Bezug auf die Schrift und die Anordnung der Elemente wurde nicht vorgenommen. Das Finden wir sehr schade und hoffen, dass sich das Angebot in nächster Zeit in diesem Bereich ändern wird. Wenn du aber dennoch eine gute Single-App mit vielen Kontaktfunktionen und auch einem Flirt-Spiel wie dem Date-Roulette suchst, solltest du dir den Testbericht von LoveScout24 näher ansehen. Mit der Funktionalität der Software für das Smartphone haben wir gute Erfahrungen gemacht.

Privatsphäre und Kundenfreundlichkeit

Im Bereich des Datenschutzes agiert der Anbieter vorbildlich. So werden keine persönlichen Informationen an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Vor unangemessener Werbung brauchst du folglich keine Befürchtungen zu haben. Außerdem wird beim Bezahlen mit PayPal der ganze Vorgang über sichere SSL-Verbindungen geschützt. Das Abfangen von Eingaben gestaltet sich folglich ebenfalls recht schwierig.

Dennoch haben wir in diesem Bereich ein großes Manko gefunden. Alle Steckbriefe können über die einschlägigen Suchmaschinen gefunden werden. Außerdem ist auch die Einsicht der Profile für Nichtmitglieder problemlos möglich. Zunächst dachten unsere Tester, dass dies an falschen Einstellungen zur Privatsphäre liegen würde. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein Schutz vor den Suchmaschinen nicht vorgesehen ist, sodass wir in dieser Hinsicht einige Abwertungen vornehmen mussten. Hier sehen wir den größten Nachbesserungsbedarf des Anbieters.

Im Bereich des Kundensupports ist lablue dem Portal angemessen aufgestellt. Unter der Telefonnummer 0711 / 217 246 18 oder der Mail-Adresse [email protected] kannst du deine Fragen stellen. Der Kundendienst versucht dann, umgehend und bestmöglich zu antworten. Unter diesem Gesichtspunkt haben wir uns auch die Kündigung angesehen.

Positiv empfanden wir, dass trotz der abgeschlossenen Mitgliedschaften in Abonnements keine Abofallen vorhanden waren. Die Verträge enden einfach nach der vereinbarten Laufzeit. Eine Kündigung mit Einhaltung bestimmter Fristen ist nicht notwendig.

Das Layout zum Kennenlernen

Im Bereich des Designs sehen wir ebenso noch großen Handlungsbedarf. Sicherlich nutzt der Anbieter ein sehr seriöses Layout. Weiß und Schwarz dominieren die Homepage, sodass man beim Flirten durch keinerlei Schick-Schnack abgelenkt wird. Aber die gesamte Bildschirmaufteilung und vor allem die kleinen Schaltflächen erinnern eher an die Optik vergangener Zeiten. Sicherlich ist die Plattform funktional und viele User finden sich dort auch schnell zurecht, aber dennoch mindert es etwas den Flirtspaß. Wir würden uns wünschen, dass sich das Portal ein Beispiel an den größeren Konkurrenten nimmt und wie PARSHIP oder LoveScout24 ein wenig mehr Farbe in den Alltag der Partnersuche bringt.

Fazit unseres Testberichts

Abschließen lässt sich sagen, dass man auf lablue durchaus die wahre Liebe finden kann, man muss nur ein wenig Zeit in die Suche investieren. Unter den 500.000 Usern können schnell passende Flirtkandidaten ausgewählt werden. Das Kennenlernen erfolgt folglich relativ unkompliziert. Einige Probleme bleiben jedoch. Die Sichtbarkeit der Profile über Suchmaschinen ist in Bezug auf die Privatsphäre ein großes Manko. Dies sollte sich unbedingt ändern. Mit dem Design wird die Webseite ebenfalls keine Schönheitspreise gewinnen.

Da jedoch alle Funktionen kostenlos zur Verfügung stehen, handelt es sich zunächst um ein gutes Portal für die ersten Schritte im Online-Dating Bereich. Du solltest es ruhig einmal ausprobieren – neue Freunde kann man hier wirklich leicht finden und vielleicht wird daraus auch mehr!

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